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Agroforestry und Schulgarten in Tansania

Infolge des Klimawandels wird die kontinuierliche Wasserversorgung für die Menschen in Tansania in den kommenden Jahren immer schwieriger werden. Schon jetzt fallen Regenzeiten aus oder sind stark verkürzt. Besonders in der Region um Boma Ng‘ombe am Fuße des Kilimandscharo im Osten Tansanias sind diese Effekte in den letzten Jahren verstärkt aufgetreten. In der Region gibt es kaum Baumbestand, da die Bäume hier in früheren Zeiten für Brennholz gefällt wurden. Dies führt zu Bodenerosion, geringerer Wasserspeicherkapazität des Bodens und Verlust von Lebensraum für Insekten und Vögel.

Ein zweites Problem ist, dass aufgrund von Ernteausfällen und der momentanen Weltlage die Preise für Lebensmittel stark angestiegen sind. Dadurch werden die Schulmahlzeiten immer teurer, so dass viele Eltern das Geld dafür nicht mehr aufbringen können.

Die Trinity Academy, eine Grundschule mit angeschlossenem Kindergarten, möchte deshalb einen Schulgarten anlegen und auf einer nahegelegenen Farm die Nahrungsmittel selbst produzieren, um die Kinder weiterhin gut versorgen zu können und die Kosten für die Eltern zu reduzieren.

BFF unterstützt dieses Projekt gemeinsam mit lokalen Experten ein Agroforesty-System für den Schulgarten und die Farm zu entwickeln, das das Potenzial hat, die Herausforderungen im Zusammenhang mit Landdegradierung, Klimawandel und Nahrungsmittelsicherheit anzugehen. In diesem Projekt möchten wir zeigen, wie eine integrierte Herangehensweise an die Landnutzung positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben kann.

Projektziele

In einem ersten Schritt sollen Bäume in einem Schulgarten und auf der nahegelegenen Farm gepflanzt werden. Durch die Kombination von Sträuchern, Bäumen und Nutzpflanzen soll einerseits die Bodenfeuchtigkeit erhöht und andererseits der Wasserverbrauch gesenkt werden. Die Veränderung der Bodenfeuchtigkeit wird dabei regelmäßig kontrolliert.

Es gibt Workshops an der Schule zum Thema Bäumepflanzen/Gärtnerei, um das Wissen über Agroforestry-Systeme zu vermitteln. Die Kinder werden beim Anlegen der Schulgärten mitwirken und später die Pflanzen selbst pflegen.

Auf der Farm werden Workshops für die lokale Bevölkerung, speziell für Landwirte, angeboten. Auf Demonstrationsflächen soll vermittelt werden, wie Agroforestry- Systeme der Bodenerosion entgegenwirken, der Boden verbessert und die Bodenfeuchtigkeit erhöht werden kann. Damit kann der Wasserverbrauch für die Bewässerung erheblich gesenkt und die Ernteerträge erhöht werden.

Langfristige Erhaltung der Natur und Verbesserung der Umweltbedingungen durch den Aufbau einer Baumschule. Dadurch können weitere Agroforestry-Systeme leichter in der Region umgesetzt werden.

Projektdauer

Januar 2024 - Dezember 2025

Benötigte Projektmittel

5.500 Euro

Agroforestry

Agroforstwirtschaft, auch bekannt als Agroforestry, ist ein nachhaltiges Landnutzungssystem, das die Integration von Bäumen, Sträuchern und landwirtschaftlichen Kulturen auf einem einzigen Landstück kombiniert. Ziel dieses Systems ist es, ökologische, wirtschaftliche und soziale Vorteile zu maximieren, indem verschiedene Pflanzenarten in räumlicher Nähe zueinander angebaut werden. Agroforstwirtschaft vereint Elemente der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutz, um eine vielseitige und nachhaltige Nutzung der Ressourcen zu erreichen.

In einem Agroforstsystem werden Bäume und Sträucher strategisch in landwirtschaftliche Flächen integriert. Es gibt verschiedene Agroforstpraktiken, darunter:

Alley Cropping (Alleenwirtschaft): Hierbei werden Reihen von Bäumen oder Sträuchern mit landwirtschaftlichen Kulturen dazwischen angebaut. Die Bäume bieten Schatten, Schutz vor Wind und Erosion, und die landwirtschaftlichen Kulturen können von den Nährstoffen im Boden und dem Lichteinfall profitieren.

Silvopasture (Baumweidewirtschaft): In diesem System werden Bäume, Viehweiden und möglicherweise auch landwirtschaftliche Nutzpflanzen kombiniert. Die Bäume bieten Schatten für das Vieh und tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei, während das Vieh die Beweidung der Fläche unterstützt.

Forest Gardening (Waldbewirtschaftung): Hier werden verschiedene Pflanzen in Schichten angebaut, ähnlich einem natürlichen Waldökosystem. Bäume bilden die oberste Schicht, gefolgt von Sträuchern, krautigen Pflanzen und Bodendeckern. Diese Vielfalt fördert die Artenvielfalt, erhöht die Resilienz gegenüber Krankheiten und Schädlingen und verbessert die Bodenqualität.

Windbreaks (Windschutzpflanzungen): Bäume oder Sträucher werden entlang von Feldern oder landwirtschaftlichen Flächen gepflanzt, um Schutz vor starken Winden zu bieten. Dies hilft, Bodenerosion zu reduzieren und landwirtschaftliche Erträge zu stabilisieren.

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